Das Nußbergdenkmal von Saarbrücken

Als Balkon über der Altstadt bietet der Nußberg gleich 3 historische Orte in unmittelbarer Nachbarschaft: Nußbergdenkmal, Nußberger Hof und die Notkirche.

Das Nußbergdenkmal
Wie in vielen anderen Orten Mitteleuropas planten auch die Saarbrücker nach dem ersten Weltkrieg eine Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten. Nach hitzigen und langen Diskussionen über einen geeigneten Standort wählte man eine Terrasse auf dem Nußberg hinter dem Saarbrücker Schloss. Dies war eine praktische Sache, denn man musste keinen Platz in der engen Innenstadt opfern und hatte das Denkmal trotzdem bei den täglichen Geschäften und Besorgungen gut im Blick. Wer dagegen von oben herunter blickte, hatte einen wunderschönen Ausblick auf die Saarbrücker Innenstadt. So versammelten sich nicht nur zum Heldengedenktag mehrere tausend Menschen auf dem Gelände, um Kränze niederzulegen oder andere Feierlichkeiten zu begehen.

Das große, für etwa 7000 Leute konzipierte, Areal ist rechteckig eingefasst und kann von 3 Seiten betreten werden. Vorne an der Kanzel erheben sich 5 Stelen aus Sandstein. Die mittlere trägt ein unscheinbares Kreuz. Nach dem 2ten Weltkrieg hat die Stadt Saarbrücken das Ehrenmal einfach erweitert, indem die Namen der Opfer um die Namen der Vermissten und Gefallenen des 2.ten Weltkriegs ergänzt wurden.

Seit den 1960 Jahren gerät das Nußbergdenkmal jedoch immer mehr in Vergessenheit. Nur noch wenige Saarbrücker kennen es überhaupt. Der Blick von der Kanzel ist durch hochgewachsene Bäume fast vollständig verdeckt und wenn der Landschaftsgärtner schon länger nicht mehr mit dem Rasenmäher vorbei kam, versprüht die Anlage den Charme eines Lost Place.

Nußberger Hof
Beim Betreten oder Verlassen des Denkmalgeländes über die Südseite fällt der Nußberger Hof ins Auge. Dabei handelt es sich um das Wohnhaus des Saarbrücker Ehrenbürgers und Kunsthistorikers Karl Lohmeyer aus dem Jahre 1906. Lohmeyer selbst lieferte die Entwürfe. Für seinen Vater, der aus dem Bergischen stammte, wählte er den Stil des bergischen Barock. Nach seinem Tod vermachte er das Gebäude der Stadt Saarbrücken mit der Auflage, es für einen sozialen Zweck zu verwenden.

Nachdem das Haus mehrere Jahre leer stand und nicht seinem Zweck zugeführt wurde, besichtigte ein Baudezernent der Stadt das Gebäude, brach durch eine marode Decke und verletzte sich. Die Stadt gab darauf hin das baufällige Gebäude an die Erben zurück. Diese protestierten, da die Stadt den Nußberger Hof derart verkommen lies. Nach einem mehrjährigen Streit musste die Stadtverwaltung die Schuld für den miserablen Zustand des Hauses übernehmen und es aus Haftungsgründen sanieren. Heute befindet sich der Nußberger Hof wunderschön saniert im besten Zustand. Da er wieder als privates Wohnhaus genutzt wird, ist er nur von außen zu besichtigen.

Die Notkirche
An der Zufahrt über die Reppersbergstraße mag sich der eine oder andere über eine barackenartige Kirche direkt am Kreisel vorne wundern: Es handelt sich um die Notkirche am 40er Grab. Die Grabstätte befindet sich seit 1870 an dieser Stelle. Die drei Soldaten des Hohenzollerschen Füsilier-Regiments Nr. 40 starben im deutsch-französischen Krieg.
Die Notkirche entstand erst im Jahre 1946, als alle anderen Kirchen zerstört und unbenutzbar waren. Die Amerikaner schenkten der Kirchengemeinde eine Schweizer Armeebaracke, die mit der Zeit immer weiter in eine vollwertige Kirche verwandelt wurde. Die beiden Fenster am Giebel über dem Altar stammen aus dem Jahr 1953 und vom ungarischen Architekten und Kirchenmaler György Lehoczky, der im autonomen Saargebiet arbeitete und vor allem für das Kloster Heiligenborn in Bous bekannt ist. Die Notkirche steht unter Denkmalschutz.

Das Nußbergdenkmal von Saarbrücken
Adresse dieser Sehenswürdigkeit:
Lohmeyerstraße, 66119 Saarbrücken
Öffnungszeiten: 24 h
Zur Zeit dieser Recherche kostenlos
Tags: Nußbergdenkmal, Saarbrücken, Nußberg, Denkmal,Kunsthistoriker,Karl Lohmeyer,

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Bildnachweis: Das Nußbergdenkmal von Saarbrücken, aufgenommen in Saarbruecken, von Hihawai
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