Haus Cromford
Um 1790 entstand im Tal der Anger auf den Ländereien des Hauses zum Haus auf Geheiß des Industriellen Johann Gottfried Brügelmann das Herrenhaus Cromford als repräsentativer Familien- und Firmensitz. Brügelmann brachte schon 1783 nicht nur die Industrie nach Ratingen, sondern damit auch die erste mechanische Baumwollspinnerei auf den europäischen Kontinent und benannte sie nach dem nordenglischen Vorbild. Seine Villa, äußerlich im dezenten Prunk des Spätbarock gestaltet, möglicherweise von Nikolaus de Pigage, dem Erbauer des Düsseldorf Schlosses Benrath, lag als zentraler Punkt in einer barocken Gartenanlage.
Davon existiert heute nur noch die lange, auf das Portal des - im hellen Gelb getünchten - Hauses zulaufende Allee. Sie mündet jenseits der Straße in einem barocken Gartenbereich mit sorgsam geschnittenen niederen Bäumen und Sträuchern, bevor sie über eine doppelt geschwungene Freitreppe am Eingang endet. Seit der EUROGA 2002 ziert eine Skulptur des Ratinger Künstlers Peter Brüning die offene Rasenfläche der Anlage. Das Innere der Villa spiegelt den aristokratisch angehauchten Lebensraum der Familie Brügelmann während des 19. Jahrhunderts wider. Besonders imposant wirkt der runde Gartensaal mit den großen Fenstern und den vier monumentalen Wandgemälden, die Szenen aus englischen Landschaftsgärten darstellen. Villa und Baumwollspinnerei gehören zu den Baudenkmälern des Landschaftsverbandes Rheinland und können besichtigt werden.