Kirche St. Josef in Eckamp
Als wahres Kleinod des nicht nur in unseren Breiten selten zu findenden Expressionismus in der sakralen Architektur, versteckt sich die St. Josef-Kirche fast ein wenig verschämt an der Bachstraße in Eckamp. Der katholische Sakralbau wurde nach siebenmonatiger Bauzeit im Frühjahr 1928 eingeweiht, um den Bewohnern der Weiler Eckamp und Volkardey endlich ein, mithin dörfliches Gotteshaus zu bieten. Seine Fassade lebt von den Kontrasten zwischen strahlendem Weiß auf der Fläche und den im dunklen Rot säulenartig abgesetzten Klinkersteinen.
Dabei wirkt sie in ihrer anmutigen Zierlichkeit eher kantig, wobei insbesondere die an schwebende Pagoden erinnernden Zwischendächer an der Straßenfront sowie die spitzen Fenster auffallen. Ein klassischer barocker Zwiebelturm thront auf der Spitze. Entgegen üblicher Gepflogenheiten ist ihr Portal nach Osten hin ausgerichtet. Die eher kleinen Kirchenfenster im Chor und an den Seitenwänden stammen vom bekannten Kölner Glasmaler Ludwig Preckel, der durch seine Arbeiten an den alten Fenstern des Kölner Doms nach dem 1. Weltkrieg große Popularität genoss. Die strengen Formen der Darstellungen entsprechen dem damaligen Zeitgeist. 1971 wurde St. Josef vorübergehend geschlossen, weil die verputzte Decke einzustürzen drohte, die seit 1978 eine Holzdecke ersetzt.