Der Staden
Der Staden ist seit 1908 ein Parkgebiet auf der rechten Saarseite. Die unter Denkmalschutz stehende Parkanlage mit ihren historischen Treppen, Pavillons und der großen Böschungsmauer steht im krassen Gegensatz zu der 450 Meter langen - legalen - Graffitifläche auf der gegenüberliegenden Saarseite, die in unregelmäßigen Abständen von Stars aus der Szene neu gestaltet wird. Ein typisches Beispiel für Saarbrückens Vielfalt und Offenheit.
Einer der beliebtesten Schönwetter-Treffpunkte Saarbückens befindet sich auf der rechten Saarseite: Gleich hinter dem - für seine besondere Architektur mehrfach ausgezeichneten - Heizkraftwerk Römerbrücke treffen sich die Hundehalter: die Vogelinsel, eine kleine Halbinsel in der Saar wurde als städtisches Freilaufgebiet für Hunde eingerichtet. Denn auch die Vierbeiner brauchen ihren Auslauf. Einige Meter weiter treffen sich die Ruderer am Bootshaus Undine. Hier findet man dann auch die ersten Biergärten rechts der Saar. Zwischen dem Fluss und der historischen Böschungsmauer übernehmen nun die Spiel- und Liegewiesen. Das Ulanendenkmal, das am 1. Juni 1913 vor dem alten Rathaus in Saarbrücken aufgestellt wurde und 1957 auf die Wiesen am Staden umzog, soll an die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges erinnern, doch die Besucher der Stadenanlagen rundherum interessieren sich wohl für alles andere mehr, debattieren über die Uni und die Tagespolitik oder tratschen über die Kollegen. Lediglich die Hobbyfotografen nehmen von der Skulptur gerne Notiz. Wenige Meter weiter ist der große Stadenspielplatz Anziehungspunkt für die Kleineren. Und überall auf den Wiesen wird herumgesessen, geredet, gespielt, gegrillt und gegessen. Die Stadtautobahn auf der gegenüberliegenden Saarseite stört die Fans des Stadens dabei wenig.
Über die Fußgängerbrücke am Heizkraftwerk erreicht man die linke Saarseite mit dem Leinpfad. Auch dort finden sich entlang des - meist träge dahinfließenden - Flusses Wiesen, Grillplätze und Biergärten, die jedoch deutlich weniger frequentiert sind. Auf der geteerten Piste des Leinpfades fühlen sich die Radfahrer, Skater und Jogger am Wohlsten. Saaraufwärts führt der Weg nach Süden bis weit nach Frankreich hinein. Eine Radtour zu den französischen Nachbarn ist da nur ein kurzer Ausflug, den man auch mit weniger Kondition locker bewältigen kann.