Die alte Brücke
Nachdem die Römerbrücke im Mittelalter verfallen war, konnte die Saar Anfang des 16. Jahrhunderts nur per Fähre überquert werden. Als diese Passage wegen Hochwassers ausfiel, musste im Jahre 1546 ausgerechnet Kaiser Karl V auf seinem Weg nach Spanien unfreiwillig in Saarbrücken Station machen. Reisepläne und dringende Regierungsgeschäfte in den südlichen Landesteilen des Reiches wurden um Tage verzögert. Natürlich musste Graf Philipp II. der "Bitte", doch eine neue Brücke zu bauen, umgehend nachkommen. Schon 2 Jahre später überspannten 14 Bögen auf 13 Pfeilern die Saar. Für Jahrhunderte war die "Alte Brücke" die wichtigste Verbindung der beiden Städte Sankt Johann und Saarbrücken.
Nach zweimaliger Zerstörung wurde sie beide Male wieder aufgebaut. Im Jahr 1904 verzierte sie ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I., der bei der Einweihung anwesend war. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von französischen Truppen abgetragen.
Einen weiteren Umbau musste die "Alte Brücke" beim Bau der Stadtautobahn in den 60er Jahren hinnehmen: Nachdem die Schlossmauer nach hinten versetzt wurde, wurde der Steg um eine provisorische Stahlkonstruktion verlängert. Immer wieder gibt es Pläne, den unschönen "Flaschenhals" des Provisoriums neu zu gestalten. Doch bisher fand sich noch keine Mehrheit für einen dieser Pläne.
Für Fußgänger und Radfahrer ist die "Alte Brücke" auch heute noch die wichtigste Verbindung zwischen Sankt Johann und Alt-Saarbrücken.