Nauwieser Viertel
Das Nauwieser Viertel wurde erst um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts erschlossen. Wohlhabende Bürger wollten in der Nähe des neuen Sankt Johanner Rathauses bauen und wohnen. Es entstanden prächtige Stadthäuser im klassizistischen Gründerstil. Reich verzierte Fassaden und großzügige Wohnungen waren das Resultat dieser Entwicklung. Der Struktur- und Generationswandel führte jedoch zu einer Vernachlässigung des Nauwieser Viertels. Die Mieten sackten ab, der Ruf litt, bis die Studenten in den 90er Jahren das Nauwieser Viertel für sich entdeckten. Die Lage zwischen Stadt und Universität war ideal, das Leben günstig. Eine alternative Szene entwickelte sich.
Natürlich ist das Nauwieser Viertel mittlerweile genauso etabliert, wie seine ehemaligen Bewohner. Die wunderschönen Häuser sind restauriert und gepflegt. Bäume und Blumen machen das Chinesenviertel, wie es auch oft genannt wird, zu einem kleinen Schmuckstück. Gemütliche Hinterhöfe und grüne Plätze bilden beliebte Treffpunkte, wo die Bewohner miteinander reden oder Boule spielen. Der alternative, künstlerisch inspirierte Geist von früher weht noch immer durch die Straßen. Man kennt sich und wenn nicht, gehört man schnell dazu. Natürlich per "Du".
Das ist besonders einfach, wenn man eine der vielen Kneipen besucht, wo für jeden Geschmack etwas dabei ist. Vom einfachen Gasthaus über alternative Studentenläden bis hin zu hip-schicken Restaurants, findet hier jeder einen Wirt nach seinem Gusto. Ähnlich sieht es auch mit der Kunst und den Läden aus. Von Second Hand über Bioläden, Vinyl-Plattengeschäften, dem Tattooshop, Kunsthandwerk bis stylischen Friseuren ist so ziemlich alles vertreten, was das Herz begehrt und den Besuch im Nauwieser Viertel interessant macht.