Alter Turm Ottweiler
Weit sichtbar überragt der alte Turm die mittelalterliche Altstadt von Ottweiler, erweckt den Eindruck, dass es dort eine alte Burg zu entdecken und zu besichtigen gäbe. Doch die ist schon seit Jahrhunderten abgerissen.
Nur der Turm, der schon 1422 seinen ungewöhnlichen und in Süddeutschland einmaligen Turmhelm aus glänzenden Schieferplättchen mit vier Wachhäuschen bekommen hatte, ist erhalten geblieben. Dies verdankt das 48 Meter hohe Gemäuer seiner Umfunktionierung zum Glockenturm der Burgkapelle. Ein Silberglöckchen aus dem Jahr 1519 zeugt von dieser Zeit. Es befand sich bis 1921 im Alten Turm. Dann schaffte die evangelische Kirchengemeinde ein neues Geläut aus 3 Glocken an und verkaufte das Silberglöckchen an die evangelische Kirchengemeinde Leopoldsthal im Nachbarort Schiffweiler. Dort ist das Silberglöckchen noch heute auf einem Stahlgerüst zu besichtigen. Am Vorabend des 1. Advent findet dort jährlich ein Adventseinläuten statt.
Heute beherbergt der Alte Turm in Ottweiler nicht nur 3 Kirchturmglocken, sondern auch das größte Glockenspiel in Südwestdeutschland. Besichtigungen finden von April bis Ende Oktober jeden Sonntag um 15:00 Uhr statt, sind aber nach telefonischer Anmeldung auch zu anderen Terminen möglich. Vom Turm aus bietet sich ein hervorragender Blick auf die Dächer und die Höfe der Altstadt von Ottweiler. Meist finden die Führungen mit den historischen Figuren Reichsgräfin, Hofprediger oder Oberamtmann statt.
Der alte Turm ist das Wahrzeichen von Ottweiler. Seine Turmhaube trägt den Spitznamen “Zibbelkapp”.