Haaner Geschichte
Dem ursprünglichen Aussehen der ersten Ansiedlungen in diesem Ausläufer des Bergischen Landes um 2200 v.Chr. verdankt Haan vermutlich seinen Namen. Dieser stammt wohl ab von dem Wort „Hagen“, das für eine Wohnstätte inmitten dichter Heckenumfriedung steht. Am Ende des ersten Jahrtausends der modernen Zeitrechnung bauen die Bürger ihre erste Kirche am Standort des heutigen Alten Kirchplatzes. Niedergerissen Mitte des 19. Jahrhunderts, erinnert ein Stein mit Inschrift in der Evangelischen Kirche an das alte Gotteshaus.
Um 1100 taucht Gruiten erstmals auf offiziellen Dokumenten auf. Den damaligen Charakter des Weilers an der Düssel konnte der Ort bis heute bewahren. Der Turm der ersten Kirche aus jener Zeit steht noch immer am örtlichen Friedhof. Währenddessen wuchs auch Haan heran, dessen erstmalige urkundliche Erwähnung jedoch erst gegen 1300 dokumentiert ist. Keine 50 Jahre später wurde den Rittern als Verwalter im Dienste des Erzbistums Köln das Recht zugesprochen, Maße und Gewichte für Backen und Brauen zu kontrollieren. Dieser Umstand begründet nach Ansicht der Heimatforscher die Erlaubnis zum Abhalten eines Jahrmarktes, der seine logische Fortsetzung alljährlich im September mit der Haaner Kirmes findet.
Um 1550 bestätigen sich die gewerblichen Aktivitäten der Bürger Haans und Gruitens als Schleifer und Kalkbrenner, wovon noch die vereinzelten Mühlen an den Bächen Zeugnis abgeben. 1713 gibt es nachweislich den ersten Jahrmarkt im Dorf, das ab 1808 für wenige Jahre unter französische Ägide gelangt. Dabei werden auch die benachbarten Weiler Obgruiten, Millrath und Ellscheid sowie Schöller dem Amt Haan unterstellt. Bereits sieben Jahre später fällt alles wieder an Preußen. In der Folgezeit beginnt eine vorsichtige Industrialisierung begünstigt durch die Anbindung an das Eisenbahnnetz. Jedoch blieb es überwiegend bei kleingewerblichen Betrieben. 1899 kam sogar die Straßenbahn aus Düsseldorf-Benrath bis ins Zentrum Haans, das 1921 Stadtrechte erhielt. Als geradezu revolutionär, letztlich jedoch, bedingt auch durch die Kriegsjahre, von kurzer Dauer, war die Installierung der modernsten Buslinie der Welt, die mit Strom durch die Oberleitung auf der Strecke von Gruiten nach Mettmann betrieben wurde.
Seit 1967 pflegt Haan eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Eu, der eine weitere Freundschaft mit Berwick-upon-Tweed in Nordengland folgte. 2004 gesellten sich das polnische Dobrodzién sowie Lauchstädt in Sachsen-Anhalt hinzu. Seit Anfang 1975 stellen Haan und Gruiten im Zuge der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen eine gemeinsame Stadt im neu entstandenen Kreis Mettmann. 1999 erhält Gruiten-Dorf den Status als denkmalgeschützter Bereich. Insgesamt verfügt das Stadtgebiet über 139 Gebäude unter Denkmalschutz.
Das Attribut der Gartenstadt verdankt Haan den zahllosen Grünflächen und Wäldern ringsum, aber auch einer überlegten Stadtplanung im 19. Jahrhundert, die beim Bau von neuen Wohnhäusern entsprechende Gartenflächen vorsah, worauf das heutige grüne, freundliche Bild der Stadt beruht. Im Stadtwappen prangt ein schwarzer Hahn, der nicht nur an der Fassade des Rathauses sondern auch des Öfteren im Stadtbild auftaucht und unterstützt wird durch die „Haans“, sitzende bunte Figuren, erdacht vom Haaner Künstler Franz Leinfelder, von 4,50m Höhe, die an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Anwohner und Gäste der Stadt begrüßen.