Ganz gemächlich lassen sich die Touristen mit den Ausflugsbooten durch die Kanäle des traditionellen Altstadtviertels La Petite France schippern, genießen die Idylle der vielen Fachwerkhäuser, lassen sich von den traditionellen, blumengeschmückten Gauben verzücken. Am Ufer warten schon die Wirte auf das Ende der Fahrt, winken die Menschen in die Gasthäuser. Flammkuchen, ein Schoppen Wein und Espresso. Fast ganz wie daheim - nur ein wenig französischer. Denn natürlich wurde das heutige Straßburg über die Jahrhunderte von deutscher und französischer Kultur gleichermaßen geprägt.
Nur ein paar Meter weiter reisen gerade 747 Europaparlamentarier mit ihrem Tross aus Assistenten und Dolmetschern an, um über die Außenhandelsbeziehungen der EU, den Brexit und den Datenschutz zu debattieren. Einige davon haben sicher schon hier studiert. Mit 42.00 Studenten ist die Universität Straßburgs eine der größten im Land. Auf deren Campus steht dann übrigens auch die International Space University, wo die führenden Raumfahrtexperten der Zukunft von Dozenten der NASA ausgebildet werden.
Eine Stadt, die auf einzigartige Weise Tradition mit der Zukunft verbindet, wo gemächliches, elsässisches Dorfleben ebenso zu Hause ist, wie die pulsierende Geschäftigkeit einer modernen Großstadt. Wo die Anziehung der Macht neben ländlicher Idylle wohnt. Als Symbole die zwei herausragenden Gebäude Straßburgs: das eintürmige, gotische Liebfrauenmünster, das vom 17. bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts als höchstes Bauwerk der Erde galt und die gigantische, ultramoderne Glas - Stahl Konstruktion des Europaparlamentes. Eine Stadt, die so voller Gegensätze ist, und sie dennoch vereint. Wieso sollte sie dann nicht die ungekrönte, denn alles andere würde nicht zu Straßburg passen, Hauptstadt Europas sein.
Die gedeckten Brücken sind ein Überbleibsel der Straßburger Stadtbefestigung aus dem 14.Jahrhundert. Um in die Stadt zu kommen, musste die Ill und damit die gedeckten Brücken überquert werden. Dabei engte nicht nur die Brücke, sondern auch die Überdachung den Zugang ein. Vier starke Türme als Bollwerke gegen Angreifer konnten zusätzlich mit Gittern versperrt werden und erschwerten die Eroberung Straßburgs um weitere Hürden. Natürlich griffen viele dieser Maßnahmen mit der Erfindung der Kanonen nicht mehr. Nachdem Straßburg im Jahre 1681 an Frankreich angeschlossen wurde, baute Vauban deshalb eine neue zeitgemäße Verteidigungsanlage. Diese stellte er vor die alten Stadtmauern, wodurch er den Stadtbereich gleichzeitig um viele Quadratmeter vergrößerte.
Die Dachanlage der gedeckten Brücken wurde im 18. Jahrhundert abgebaut. Aufgrund der neuen Stadtmauern war sie unnötig geworden, die Pflege zu aufwendig und daher zu teuer. Die Türme wurden in der Folgezeit noch lange als Gefängnis genutzt.
Heute gehören die (ab-)gedeckten Brücken mit zum Standardprogramm eines jeden Straßburg Besuches. Sie verbinden die Altstadt La petite France mit den benachbarten Stadtvierteln. So liegen sie quasi auf der Strecke. Wohl auch deshalb sind die gedeckten Brücken eines der beliebtesten Fotomotive Straßburgs.
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