Malpais de la Corona - Ausflug ins schlechte Land
Der Ausflug in den Norden führt in das karge Gebiet rund um den Monte Corona, einen großen Vulkan im Norden, der zuletzt vor etwa 4000 Jahren ausgebrochen ist. Dort liegen - nur 30 Minuten Autofahrt voneinander entfernt - 3 der attraktivsten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Die ersten beiden die Cuevas de Los Verdes und Jameos del Agua sind beide Teil eines unterirdischen Röhrensystems, das durch diesen letzten Ausbruch des Vulkans Monte Corona entstanden ist. Beide liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt kurz hinter Arrieta. Der Start mit den Cuevas de Los Verdes, etwas höher am Berg gelegen, bietet sich an. Die etwa 40 Minuten dauernde, geführte Besichtigung durch das Höhlensystem führt durch 2 lange übereinander liegenden Röhren. Die indirekte Beleuchtung, installiert von einem Freund César Manriques setzt die Lavaformationen geschickt in Szene. Höhepunkt der Führung ist eine flache Pfütze, in der sich die Höhlendecke so spiegelt, dass man denkt, vor einem riesigen Abgrund zu stehen und mancher Besucher nach seinem Nebenmann greift, um nicht in das schier unendlich scheinende Loch zu fallen. In einer großen kathedralen-ähnlichen Halle wurde bei der Errichtung ein Konzertsaal installiert, der Platz für 300 Besucher bietet, jedoch selten genutzt wird. Beim Besuch der von Manrique geplanten Jameos del Agua geht es ebenfalls in die Tiefe - ein Jameo ist eine vulkanische Höhle, bei der aber die Decke eingestürzt ist. Der breite Abstieg ist bepflanzt mit Palmen und anderen subtropischen Gewächsen. Unten schimmert sanft ein See. Es ist wie der Abstieg zur vergessenen Welt. Jurassic Park lässt grüßen. Der See in der Höhle verbindet 2 Jameos miteinander. Hier leben seltene Albino Krebse, die normalerweise nur in 2000 Meter Meerestiefe zu finden sind. Ein schmaler Weg führt am See vorbei auf die andere Seite zum nächsten Jameo. Danach eröffnet sich der Blick auf das wohl beliebteste Fotomotiv Lanzarotes: ein weißer Pool mit türkisblauem Wasser inmitten der schwarzen Lavaformationen und subtropischer Vegetation. Den Abschluss des Besuchs bildet eine Ausstellung über Vulkanismus im Museum. Der Mirador del Rio ist ebenfalls dem Einfallsreichtum César Manriques zu verdanken. Bei seiner Fertigstellung im Jahre 1970 weltweit eines der modernsten Bauwerke: In der fast senkrecht abfallenden Steilküste wurde in einer Höhe von 475 Metern ein Restaurant in den Fels geschlagen. Früher standen an dieser Stelle schwere Geschützbatterien, heute ermöglichen großflächige Panoramascheiben einen weiten Blick auf den darunter liegenden Atlantik und die Insel Graciosa. In der ganzen Anlage, sogar auf dem Parkplatz davor, wurde auf rechte Ecken verzichtet. Eine Tür führt auf die Brüstung in der Steilwand, wo der Ausblick noch beeindruckender ist und ein frischer Wind weht.