Wer mal Tim Taler gesehen hat, wird sich sicher an die Behausung des von Horst Frank gespielten Bösewichtes Lefouet erinnern: Den unwirklichen blauen Pool, den fantastischen Ausblick vom Balkon und die abgefahrene Architektur. Das alles in einer bizarren und kargen, schwarzen Vulkanlandschaft. Wunderbar faszinierend und beängstigend zugleich. "So muss der Teufel wohnen", dachten damals viele Zuschauer. Nun, Willkommen auf Lanzarote!
Hier, und genauer im Nationalpark Timanfaya sind die größten zusammenhängenden Lavafelder der Erde zu besichtigen. Eine Endzeitlandschaft, die Lanzarote zum Drehort zahlloser Endzeitfilme werden ließen: Vor einer Million Jahren, Als die Dinosaurier die Erde beherrschten, Reise zum Ende der Welt und viele andere Filme wurden hier gedreht.
Doch Lanzarote ist weit mehr als eine vulkanische Endzeitlandschaft unter der kanarischen Sonne: Als erste Insel weltweit wurde sie zum UNESCO Biosphärenreservat ernannt. Zu verdanken hat Lanzarote dies einem einzigen Mann: Dem Künstler César Manrique, dessen Vermächtnis an allen Ecken zu finden ist. Er hat Lanzarote gegen Spekulanten verteidigt und viel für die Erhaltung der Ursprünglichkeit des vulkanischen Eilands getan.
In den letzten Jahren bemüht sich Lanzarote zunehmend um die Sportler, ist Austragungsort des zweithärtesten Triathlon, des IRONMAN Lanzarote, baut Radwege und Infrastruktur aus und ist oft Wintertrainingslager für Sportarten, für die es in Mitteleuropa um diese Jahreszeit einfach zu kalt ist.
Im Norden Lanzarotes liegt, umgeben von Bergen, das Tal der 1000 Palmen. In seiner Mitte der ursprüngliche Ort Haría. Hierhin hatte sich César Manrique zurückgezogen, um in Ruhe arbeiten zu können. Wohnhaus und Atelier wurden mittlerweile zu einem Manrique Museum umgebaut und sind seit 2013 der Öffentlichkeit frei gegeben. 1500 Objekte rund um das Wirken des Künstlers sind hier zu besichtigen. Nach dem Museumsbesuch lohnt auch sonst der Spaziergang durch die Gemeinde. Die kubischen, weiß getünchten Gebäude rund um den Plaza de la Constitution könnten als Vorlage für die spanischen, andalusischen Dörfer so manchen Vergnügungsparks gedient haben, klassischer geht es kaum. Sie zeugen heute noch davon, dass Haria früher mal eine bedeutendere Rolle auf der Insel innehatte als heute.
Gleich um die Ecke, liegt die schattige Plaza Leon y Castillo, ausgebaut zu einer kleinen Fußgängerzone. An normalen Tagen spielen hier vielleicht ein paar Kinder unter den Lorbeerbäumen Fußball, sitzen ein paar Alte auf den Bänken und unterhalten sich. An den Tischen der Bar beugen sich ein, zwei Touristen über den Reiseführer. Samstags sieht das allerdings anders aus: Der Kunsthandwerkermarkt, der hier von 10 - 14:30 Uhr veranstaltet wird, verwandelt die Gemeinde in ein buntes und lebhaftes Stelldichein der Touristen und Inselbewohner.
Der Jardin de Cactus ist eines von Manriques Meisterwerken und eine der beliebtesten Attraktionen Lanzarotes. An der Nordostküste, im landwirtschaftlichen Gebiet von Guatiza, fällt schon von weitem ein riesiger Metallkaktus auf. Er zeigt den Standort des Kaktusgartens.
Dieser wurde in einem öden, ehemals als Steinbruch genutzten, Gebiet angelegt. Die kreisrunde Form verweist auf die vielen Krater Lanzarotes. Etwas erhöht, gegenüber des Eingangs, steht eine restaurierte Mühle. Zu ihr gelangt man über die dunklen Wege aus Lavagestein. Dazu im Kontrast die grünen Pflanzen mit ihren bunten Blüten. Mehr als 1100 Kaktusarten aus der ganzen Welt hat man hier zusammengetragen. Von winzig bis mehr als Mannshoch ist wohl alles vertreten, was den Namen Kaktus trägt. Je nach Gusto kann man die mehr als 7000 Pflanzen einzeln bewundern und ihre lateinischen Namen studieren oder man durchquert einmal das Gelände, um sich - im Schatten der Segeltücher der Cafeteria bei Kaffee und Kuchen - dem 5000 Quadratmeter großen Gelände als Ganzem zu nähern. Denn von dort hat man den besten Überblick über das Gelände.
Ebenfalls besichtigen kann man die Mühle mit ihrem Mahlwerk. Der Gang zur kunstvoll gekennzeichneten Toilette sollte nicht ausgelassen werden und natürlich lädt auch der Souvenirshop ein, ein paar Erinnerungen an den Besuch des Kaktusgartens mit nach Hause zu nehmen.
Lanzarote ist die - von Deutschland aus - erste der kanarischen Urlaubsinseln, Fuerteventura als zweite liegt 12 Kilometer dahinter. Nur 140 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt, weht schon einmal ein heißer Wind von der Sahara herüber und bedeckt Lanzarote mit braun-gelbem Wüstensand. Dann erscheinen die Vulkane in einem ganz anderen Licht. Und wärmer ist auch.
Rund 1000 Kilometer Atlantik trennen Andalusien in Südspanien von Arrecife, der Hauptstadt Lanzarotes. Mit knapp 60 Kilometern Länge und bis zu 34 Kilometern Breite hat der Urlauber genügend Raum, um Tagesausflüge zu unternehmen, Natur und Kultur der Insel kennenzulernen und vielleicht sogar Bekanntschaft mit einem der 100.000 Einwohner zu machen.
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