César Manrique
César Manrique war der auf Lanzarote, im Dorf Tahiche, geborene Künstler und Umweltschützer, der sich Ende der 60er Jahre dazu entschloss, seine Heimatinsel in einen der schönsten Plätze der Erde zu verwandeln. Zusammen mit Pepin Ramírez, damals Präsident der Inselregierung, setzte er diesen Plan Stück für Stück in die Realität um. Die beiden sorgten dafür, dass der aufkommende Massentourismus auf Lanzarote in gemäßigten Bahnen verlief, kein Haus höher als eine ausgewachsene Palme sein durfte. Die für Spanien typischen Werbeplakate an allen Ecken wurden verboten und Manrique fuhr selbst über die Insel, um seine Landsleute von der traditionellen Bauweise zu überzeugen. Dazu schuf er zahlreiche spektakuläre, vor allem architektonische Kunstwerke, die heute auf dem Standardprogramm eines jeden Touristen stehen. Diese kann man ja nach Gusto selbst erkunden, oder z. Bsp. auf einer geführten Inselrundfahrt mit dem Namen Lanzarique besichtigen. Manrique verstand es meisterlich, aus etwas Hässlichem und vermeintlich Wertlosem herausragende Kunstwerke zu gestalten. So verwandelte er Vulkanblasen in öden Lavalandschaften in faszinierende Wohnhäuser mit nach oben gerichteten Fenstern, baute Gärten in die Einöde, deinstallierte Kanonen, um den Aussichtspunkt Mirador del Rio zu schaffen, überzog die Insel mit kunstvollen Windspielen und vielem mehr. Die besondere Faszination seines Wirkens geht von der Verbindung der natürlichen Gegebenheiten mit der Kunst aus. Dieser Wirkung kann sich keiner entziehen. Wesentlich erleichtert und ermöglicht wurde diese Arbeit durch die Verbindungen, die Manrique bei seinen vorangegangenen Auslandsaufenthalten aufgebaut hatte: Er kannte die Persönlichkeiten seiner Zeit wie z. Bsp. Rockefeller, Warhol, König Hussein I, Premier Gonzáles, und konnte so auch nach außen hin als Botschafter für Lanzarote wirken. Auch wenn César Manrique 1992 bei einem Autounfall starb, ist er auf Lanzarote immer noch allgegenwärtig: Die Inselregierung hat sich selbst dazu verpflichtet, Lanzarote nach den von Manrique aufgestellten Grundsätzen weiter zu regieren. Doch, wie man an dem einen oder anderen Neubau in den Touristenzentren sieht, wird dieser gute Vorsatz langsam aufgeweicht.