Saarlouiser Festungsanlagen
Festungsbaumeister Vauban entwarf Saarlouis als nahezu uneinnehmbare Festungsanlage: Um es einem herannahenden Feind unmöglich zu machen, Kanonen vor den Saarlouiser Stadtmauern in Stellung zu bringen, konnte das Wasser der Saar so aufgestaut werden, dass das komplette Umland überflutet wurde. Sollte es dem Feind dennoch gelingen, mit der Artillerie nahe an die Stadt vorzurücken, ließen die in Sternform gebauten, dicken Stadtmauern jegliche Durchschlagskraft der feindlichen Kanonenkugeln verpuffen. Es war nahezu unmöglich, einen Schuss in rechtem Winkel auf die Stadtmauern abzugeben. Die zerstörerische Wirkung der Geschosse wurde zur Seite abgelenkt. So wurde Saarlouis nie von einer feindlichen Armee eingenommen. Im zweiten Pariser Frieden von 1815 fiel Saarlouis friedlich an Preußen. Einige Jahre später wurden die Stadtmauern geschleift, um Platz für den wirtschaftlichen Aufschwung von Saarlouis zu schaffen.
Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts erinnerte sich die Stadtverwaltung wieder an die Festungsanlagen und begann mit der teilweisen Restaurierung. Heute sind wieder große Teile der Festungsanlagen ganz stadtnah zu besichtigen oder sind Teil der Stadtranderhohlung geworden. In einigen der alten Gewölbe hat heute eine hochwertige Gastronomie ihr Zuhause gefunden.