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Hihawai's Sion Reiseführer
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Im mittleren Rhonetal, zwischen Leuk und Martigny, sind die beiden kegelförmigen Hügel, die Sion (dt. Sitten) kennzeichnen, schon aus über 25 Kilometern Entfernung sichtbar. Diese markanten Punkte zogen bereits vor mehr als 7000 Jahren Steinzeitmenschen an und ihre Anziehungskraft hielt über Jahrhunderte in allen Epochen bis heute an. Obwohl sie aus der Ferne wie Kohlehalden wirken könnten, zeigt sich aus der Nähe, dass die Felsen Tourbillon und Valère natürlichen Ursprungs sind.
Sitten war über die Jahrhunderte umkämpftes Machtzentrum im Wallis
Ab dem 11. Jahrhundert wurden die strategisch wichtigen Hügel schrittweise mit Burgen und Festungen ausgebaut. Im mittleren Rhonetal liefen bedeutende Alpenpasswege zusammen, und wer hier herrschte, kontrollierte den Durchgang und die Bedingungen für die Weiterreise, was eine weitreichende Machtstellung bedeutete. Und diese Machtstellung war natürlich ständig umkämpft: Bischöfe und weltliche Herrscher aus Nah und Fern stritten ständig über die Vorherrschaft im von den beiden Bergketten im Norden und Süden geschützten Rhonetal. Zeitweise herrschten die Bischöfe mit der Macht und dem Prunk von Königen. Die Burg Valère beherbergte ab dem 12. Jahrhundert die Kathedrale Notre-Dame de Valère und wurde zum religiösen und politischen Zentrum. Die Bischöfe regierten von hier aus, doch ihre Macht wurde zunehmend von lokalen Adelsfamilien und den Zenden (Gemeinden) des Wallis herausgefordert.
Mit der Französischen Revolution (1798) und der Besetzung des Wallis durch napoleonische Truppen endete die Herrschaft der Fürstbischöfe. Das Wallis wurde zum Kanton der Helvetischen Republik erklärt, und Sitten setzte sich als Verwaltungszentrum durch. 1815 trat das Wallis als eigenständiger Kanton der Schweizer Eidgenossenschaft bei. Die Wahl der Hauptstadt fiel auf Sitten – nicht zuletzt wegen seiner zentralen Lage und historischen Bedeutung. 1848, mit der Gründung des schweizerischen Bundesstaates, wurde Sitten offiziell zur Hauptstadt des Kantons Wallis erklärt. Die Stadt entwickelte sich zum politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region.
Sion Heute
Heute verkörpert Sion wie keine andere Stadt die Geschichte und Identität des Wallis: von der römisch-kirchlichen Vergangenheit über die mittelalterlichen Machtkämpfe bis hin zur modernen Rolle als Hauptstadt. Die Stadt ist ein Brückenbauer – zwischen Tradition und Fortschritt, zwischen französischer und deutscher Schweiz, zwischen alpiner Natur und urbanem Leben.
Und Sion wächst kontinuierlich: Hatte die Stadt im Jahr 2000 noch 27.000 Einwohner, sind es heute bereits über 37.000. Besonders im Sommer wird Sion zu einem lebhaften Zentrum des Wallis mit einem breiten Angebot an Festen, Festivals und Kultur, dem man als Einwohner oder Tourist kaum widerstehen kann.
Wer Sion besucht – auch außerhalb der Festivalsaison – entdeckt eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Innenstädte der Schweiz. Die breite Geschäftsstraße zweigt schnell in kleine verwinkelte Gässchen ab, die die hügelige Altstadt durchziehen. Die Entdeckungstour führt hoch und runter, wobei schmale Pfade und enge schattige Durchgänge mit sonnigen Plätzen wechseln. Gelegentlich erhascht man einen Blick auf das Flüsschen Sionne, das im Innenstadtbereich größtenteils überbaut wurde. Dazu warten Museen, Theater und viele Sehenswürdigkeiten auf die Besucher, darunter die zwei Festungen und die Basilique de Valère mit der ältesten spielbaren Orgel der Welt aus dem Jahr 1435.