Traben-Trarbach
In Traben-Trarbach gesellt sich die Moselromantik zu der Architektur des Jugendstils. Als man Ende des 19. Jahrhunderts das links der Mosel gelegene Traben mit seinem Pendant auf der anderen Moselseite Trarbach verbinden wollte, tat man dies nicht nur wegen Ökonomie und Bequemlichkeit: Traben-Trarbach war zu jener Zeit der zweitgrößte Weinhandelsplatz Europas, war unter Weinliebhabern weltbekannt und sehr, sehr wohlhabend. Die neue Brücke sollte diesem Status gerecht werden. Man initiierte einen Architekturwettbewerb, den der Architekt und Stadtplaner Prof. Bruno Möhring aus Berlin gewann. Er gestaltete eine Eisenbrücke mit prestigereichem Brückentor auf der Trarbacher Seite, das die Brückensprengung bei Kriegsende 1945 nahezu unbeschadet überstand und bis heute erhalten ist.
Bruno Möhring, der heute zu den bedeutendsten Architekten der Jugendstilzeit gezählt wird, begeisterte mit seinem Brückenbau die ortsansässigen Winzer und Geschäftsleute dermaßen, dass viele von ihnen weitere Gebäude in Auftrag gaben. So baute er in und um Traben-Trarbach Weingüter, Hotels, Villen und weitere Jugendstilbauten. 10 prächtige Gebäude aus dieser Zeit haben die Weltkriege glücklicherweise unbeschadet überstanden und sind heute bei einer Ortsbegehung Traben-Trarbachs zu besichtigen.
Dabei trifft man nicht nur Einheimische und Touristen, sondern auch Kurgäste. Das 33 Grad heiße Wasser der Thermal-Heilquelle Bad Wildstein tritt im gleichnamigen Ortsteil aus den Tiefen des Schiefergesteins an die Oberfläche und befördert Traben-Trarbach damit zum einzigen Heilbad im Moseltal. Folgerichtig haben die Traben-Trarbacher ein komplettes Kur- und Gesundheitsangebot als Ergänzung zum Moseltourismus aufgebaut. Daher erfreut sich die knapp 5800 Einwohner zählende Moselperle bei den Gästen großer Beliebtheit: Die Mischung aus typischer Mosel-Weingemütlichkeit, Kurbetrieb und Jugendstil ist einzigartig.