Cala Figuera
Cala Figuera ist ein etwa 750 Einwohner Ort im Süden Mallorcas, der früher vor allem als Hafen der nahegelegenen Stadt Santanyi diente und auch heute noch zum Gemeindegebiet gehört. Cala Figuera gilt als das schönste Fischerdorf Mallorcas. Zwei Fjorde schneiden sich in Y-Form schroff zwischen die Felsen der Südküste Mallorcas und bilden einen natürlichen, geschützten Hafen. Die Häuser der Fischer sind direkt ans Wasser gebaut, klemmen zwischen Meer und Felsen, sodass die Fischer einen ganz kurzen Weg zur Arbeit haben: Ihre Boote parken unten im Keller in der integrierten Bootsgarage. So haben sie einen direkten Zugang zum Wasser. Eine Anfahrtsmöglichkeit von der anderen Seite mit dem Auto ist dagegen nur in den wenigsten Fällen vorhanden.
Zwischen Wasser und Häusern führt ein schmaler, oft über glitschige Steine führender, Weg an den malerisch, allesamt grün gestrichenen Toren der Bootsgaragen vorbei. Zum Glück verirren sich nicht mehr allzu viele Touristen in das kleine Fischerdorf, sonst gäbe er hier ein heilloses Gedränge. Der Tourismus in Cala Figuera ist stark zurückgegangen, seit ab den 90er Jahren die größeren Hotelbauten und Clubs in Mode gekommen sind. Für sie gab es in Cala Figuera schlichtweg zu wenig Platz. Die meisten der älteren Hotelbauten aus den 70er und 80er Jahren wurden abgerissen und der Tourismus an andere Orte verlagert. So begegnet man heute in Cala Figuera vor allem Tagesausflüglern und Individualtouristen, die ihren Urlaub in den Ferienwohnungen verbringen. Für sie ist der authentische Charakter Cala Figueras wichtiger als der Komfort eines Cluburlaubs.
Und so gehen die Fischer - nahezu ungestört von Kommerz und Luxus - seit Jahrzehnten ihren Beschäftigungen nach: flicken ihre Netze, fahren zur See, fangen Fische und nehmen sie direkt vor ihrer Tür aus. Die Fischabfälle, die sie dabei ins Hafenbecken werfen, werden prompt von den Möwen wieder aufgelesen und verspeist.