Kathedrale Santa Margherita
Bedingt durch den Einfluss des französischen Königs Philipp IV residierten die Päpste des 14. Jahrhunderts im französischen Avignon. Dadurch erstarkten die italienischen Stadtstaaten, allen voran Florenz und Mailand. Der Kirchenstaat begann an Macht zu verlieren und sich aufzulösen. Eine der Gegenmaßnahmen von Papst Urban V. war die Gründung der Diözese Montefiascone. In direkter Nachbarschaft Roms sollte die Diözese den Einflussbereich der Kirche erweitern und festigen. Montefiascone sollte dabei das geistige und religiöse Zentrum der Region Viterbo werden. Das Zeichen dieser Macht: Die prunkvolle und weit sichtbare Kathedrale Santa Margherita, deren Kuppel noch heute von vielen Orten der Provinz Viterbo aus zu sehen ist. Doch der Plan misslang: Urban starb, die Kirche wurde von weiteren Streitigkeiten geschüttelt und der Bau von Santa Margherita nicht vollendet. Mehr als 100 Jahre fanden die Gottesdienste in der Kirche ohne Dach statt, bis die Arbeiten im Jahre 1602 fortgesetzt wurden. Danach wurde Santa Margherita zweimal fast zerstört, 1607 bei einem Feuer und 1695 bei einem Erdbeben und jedes Mal wieder restauriert.
Die Kathedrale Santa Margherita kann heute frei besichtigt werden. Im Inneren finden sich - neben viel Marmor - Gemälde von Luigi Fontana aus dem 19. Jahrhundert. Auch die der heiligen Lucia geweihten Krypta unter der Kirche steht dem Besucher offen.