Ein bisschen wie der Elfenbeinturm glänzen die Mauern und Kuppeln der 13.000 Einwohner Stadt Montefiascone von den Monti Volsini herunter. Komm hoch! Schau dich hier um. Es gibt kaum eine Stelle am Bolsenasee, von der die Stadt auf dem Mons Faliscorum, dem Berg der Falisker, nicht sichtbar ist. Auf einer Höhe von bis zu 633 Metern hat sich die Altstadt genau an der höchsten Stelle um den historischen Papstpalast herum entwickelt.
In Montefiascone spielt die Anekdote, nach der sich der Kirchenprälat Johannes Fugger im Jahre 1111 zu Tode gesoffen haben soll, weil ihm der örtliche Wein so gut schmeckte. Als Beweis ist sein Grab in der Kirche S. Flaviano zu besichtigen. Historiker bezeichnen diese Geschichte als abwegig, weisen vielmehr auf die bedeutenden und belegten Fakten der Geschichte Montefiascones hin, die eindrucksvoll genug sei: Ursprünglich als Fluchtort vor Angriffen auf dem Berggipfel entstanden, entwickelte sich die Stadt bald zu einem Stützpfeiler päpstlicher Macht, diente zeitweise sogar als Papstsitz. Über diese Zeit unter Papst Martin IV. berichtet Dante in der berühmten göttlichen Komödie. Bis zum seinem Ende im Jahre 1870 war Montefiascone eine der bedeutendsten Städte des Kirchenstaates.
So lohnt die anstrengende Besichtigung des historischen Zentrums von Montefiascone heute in vielerlei Hinsicht: Die engen Gässchen, die sich an den Berg klammern, durchsetzt mit engen Durchgängen und Treppchen laden zum Entdecken ein, führen zu den faszinierenden Kirchen mit ihren Kuppeln und Statuen, ausgeführt in detailreicher, kunstvoller Handarbeit, umrunden die Ruine des alten Papstpalastes, um dem Besucher dann auf den Balkonen der Stadt einen weiten Ausblick auf den Bolsenasee und die ganze Region zu bieten. Und wer dann eine Pause braucht, nimmt seinen Espresso, sein Eis oder ein Gläschen Wein vor einer der vielen kleinen Bars zu sich. EST!EST!!EST!!!
Die Piazza Vittorio Emanuele bildet das Zentrum der historischen Altstadt Montefiascones. Rund um den eckigen Platz findet man kleine Geschäfte und Cafés, in denen sich vor allem die einheimische Bevölkerung trifft und ihren Geschäften nachgeht. Einige davon haben 2 oder 3 Tische am Rand des Platzes aufgestellt, wo man herrlich sitzen und die Atmosphäre genießen kann.
In der Mitte der Piazza Vittorio Emanuele zieht ein Brunnen die Blicke auf sich. Er wurde am 28. August 1898 eingeweiht. Dieser, von Ingenieur Cesare Tuccimei gebaute, Brunnen war Teil der großen Wasserumleitungen in Rom und seinem Umland. Cesare Tuccimei plante die Kanalisierung des Tibers und der anderen Flüsse rund um Rom, baute eine große Zahl von Aquädukten und sorgte überall im Latium für einfachere Zugänge zu besserem und vor allem sauberem Wasser.
Der runde Brunnen in der Mitte des Platzes sorgt für eine Atmosphäre wie im Amphitheater, obwohl die Piazza Vittorio Emanuele ganz deutlich vier Ecken hat. Unterstützt wird die optische Täuschung durch den Palazzo Comunale, der zusammen mit seinem Uhrenturm einen Abschluss nach Westen hin zu bilden scheint. Der Zugang zur westlichen Altstadt und dem Dom S. Margherita, dessen riesige Kuppel hinter den Häusern herüberwinkt, wird jedoch durch eine große Tordurchfahrt gewährleistet. Und so lautet die Frage nur: "Gehen wir gleich durch die Toreinfahrt zur Altstadt, um später hier zu rasten, oder nehmen wir die Atmosphäre an der Piazza Vittorio Emanuele schon zur Einstimmung in uns auf? Denn hier an der Piazza Vittorio Emanuele schlägt das Herz von Montefiasone - "il vecchio cuore de la cittá".
Text und Bilder sind unter der CC-BY SA Lizenz bei Nennung des jeweiligen Autoren und Hihawai.de verfügbar.
Startseite - Sitemap - Projektinfo - Unsere aktuellen Flyer - Unsere Paten
Pflichtangaben: Impressum - Datenschutzerklärung
Copyright von Namen, Domain und Software: Holger Peifer c/o HoPP C, Saarbrücken / Saarland
Besucherinfo: Hihawai's Reisemagazin findet Ihr jetzt auf www.hihawai.com
Website powered by HoPP C