Paleo Pyli
Paleo Pyli ist ein Ruinendorf samt vorgelagerter Burgruine und Wallfahrtskirchlein am Nordwesthang von Kos' Hausberg Dikeos. Die Anfahrt gelingt am besten, wenn man auf der Straße nach Pyli links durch das kleine Dorf Amanioy fährt und immer auf die Berge zu hält. Über einen Feldweg und einige Schlaglöcher kommt man auf den Waldparkplatz, wo die Schilder den steilen Berg hinauf zeigen. Manchmal steht da ein Grieche in Tracht, zeigt den Weg und bittet um eine kleine Gabe. Wer an ihm nicht vorbei möchte, nimmt den breiten Weg, der etwas flacher den Berg hinauf führt, aber nicht zum Ziel. Es sei denn, man nimmt den Umweg über die Taverne. Sie ist ausgeschildert; der kleine Pfad ziemlich abenteuerlich.
Auf einem Plateau erreicht man das alte Dorf mit seinen zerfallenen Mauern. Viel ist nicht mehr zu erkennen, außer dass das alte Dorf nicht gerade klein war. Gebaut hat man es an dieser Stelle, damit es nicht von Piraten entdeckt wird. Und tatsächlich ist es vom Meer aus nicht zu sehen. Zusätzlichen Schutz gewährte die vorgelagerte Burg von Pyli, die nochmal einige Meter höher auf einer Erhebung thronte. Auch von ihr sind nur ein paar Mauern übriggeblieben. Früher war das hier ein ganz wildromantischer Ort, wo man bei einer fantastischen Aussicht nur das Gemecker der Ziegen hörte. Kein Mensch weit und breit. Heute macht der Wirt der nahen Taverne Oria (Einkehr) mit den auf das alte Dorf gerichteten Lautsprechern auf sein Angebot aufmerksam. Am Kirchweihtag pilgern immer noch viele Einheimische den Berg hinauf nach Paleo Pyli, denn bei einem der wenigen erhalten gebliebenen Gebäuden handelt es sich um eine Marienkirche aus dem 11. Jahrhundert. Sie wird immer noch als Wallfahrtsort verehrt.
Obwohl es in Paleo Pyli eigentlich nicht viel zu sehen gibt, schwärmen die meisten Besucher von der Atmosphäre und der phänomenalen Aussicht. Wer auf der Suche nach griechischer Ursprünglichkeit ist, fühlt sich in Paleo Pyli sicher wohl.