Der Große Aletschgletscher
Unwirklich, als hätte jemand das Tal zwischen Rothorn und Eggishorn mit einem zähen, grauen Teig auffüllen wollen, zieht sich der Große Aletschgletscher über eine Länge von 23 Kilometer von den 4000ern der Jungfrauengipfel bis zur Massaschlucht. Über die Jahrtausende hat sich das Eis Zentimeter um Zentimeter in das Tal hinein gefressen, bis nach mehr als 18.000 Jahren am Ende eine so tiefe Schlucht entstanden ist, dass der Marsch von der einen Seite des Massatals auf die andere mehrere Stunden gedauert hat. Erst die Hängebrücke Belalp-Riederalp, die vor einigen Jahren errichtet wurde, machte es möglich, die Strecke in weitaus kürzerer Zeit zurück zu legen. Das gelingt allerdings nur, wenn man a) den Mut findet, das in 80 Meter Höhe gespannte Drahtgeflecht zu betreten und man b) nicht der Faszination der Aussicht erliegt und einfach darauf stehen bleibt.
Möglichkeiten, den längsten Gletscher der Alpen zu entdecken, gibt es viele. Schließlich erstreckt sich der Aletschgletscher über ein Gebiet von 86 Quadratkilometern. Er ist das Herzstück der von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Hochgebirgslandschaft Jungfrau-Aletsch. Wanderungen (auch geführte) zu den markanten Aussichtspunkten Moosfluh, Bettmerhorn und dem Eggishorn schaffen einen Überblick über die gesammelte Erhabenheit dieser Gegend. An Kraftpunkten werden Yoga und Jodeln angeboten. Das soll zu besonderer Freiheit und innerem Gleichgewicht führen. Wer mehr auf den Adrenalinkick steht, startet mit Gleitschirm oder Deltaflieger vom Eggishorn oder testet seinen Mut am Klettersteig.
Im Winter stehen natürlich die Schneesportarten im Mittelpunkt. Ob Ski, Snowboard, Fatbike oder Schneeschuhlaufen: Auf einer Höhe zwischen 1845 und knapp 3000 Metern ist Schneesicherheit und Spaß von Dezember bis April garantiert.