Kirkeler Burg
Das Kirkeler Türmchen - so der umgangssprachliche Ausdruck, ist der weithin sichtbare Rest der Kirkeler Burg und das Wahrzeichen des Ortsteils Kirkel-Neuhäusel. Die Burg wurde im Jahre 1075 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals, in einer strategisch günstigen Lage auf einem Buntsandsteinfelsen errichtet, dominierte sie das flache Umland in 3 Richtungen und konnte auch von den höheren Bergen im Osten erst nach der Durchquerung einer Senke angegriffen werden. So erlangten die Herren der Kirkeler Burg unter König Konrad IV im Jahre 1251 den Status einer Reichsfeste. Im Schutz der Burg entwickelte sich das zugehörige Dorf Kirkel. Im 30-jährigen Krieg war der strategische Vorteil der Burg dahin und wurde zu einem Nachteil: Mit den zwischenzeitlich erfundenen Feuerwaffen konnte man aus östlicher Richtung vom Berg herunter in die Burg hinein schießen. Mehrmals wurde sie zerstört - bis eine Reparatur nicht mehr lohnte. Im Jahre 1740 wurde die stark beschädigte Kirkeler Burg als Steinbruch freigegeben.
Seit 1955 kümmert sich die Gemeinde Kirkel um die Burgruine. Der drohende Einsturz des runden Bergfriedes wurde verhindert, die Nutzung, zunächst als Aussichtsturm, begann. Archäologische Grabungen unterhalb der Burg, die noch heute andauern, liefern immer wieder Überraschungen, da große Teile der mittelalterlichen Siedlung im Boden wenig berührt erhalten geblieben sind. Seit 1989 kümmert sich der Förderkreis Kirkeler Burg um die Erhaltung und Pflege. Im Burgbereich entstanden Gastronomie, ein Heimatmuseum und verschiedene mittelalterliche Werkstätten, die vor allem bei Veranstaltungen, darunter die beliebten Mittelalter- und historischen Weihnachtsmärkte, und bei Erlebnistagen genutzt werden.
Der Zutritt zur Burg ist außer zu den Veranstaltungen frei möglich.