Das grüne und waldreiche Saarland an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg lädt zu einem Aktiv & Wellness Urlaub ein. So groß wie ein 16-tel der Schweiz, bietet das Saarland einen Urlaub für alle Sinne. Angefangen von den lebhaften Städten im Süden mit den besten Restaurants ganz Deutschlands über die "saarländische Toskana" mit ihren welligen Hügeln bis zum Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Norden des Saarlandes gibt es viel zu sehen und zu erleben. Dabei muss man sich ganz wenig um logistische Unwägbarkeiten sorgen: Keine Autofahrt dauert länger als eine Stunde.
Oder man benutzt gleich das Fahrrad. Radwege führen an den Außengrenzen um das Saarland herum, quer durch, über Höhenzüge oder entlang der Flüsse. Immer in der Nähe: Felder, Streuobstwiesen und schattige Wälder. Der Waldreichtum des Saarlandes kann sich sehen lassen: Mit 40% Waldanteil liegt man noch vor Baden-Württemberg. Und die haben den Schwarzwald! Natürlich wandert man.
Im Süden fließend die Kulturen ineinander. Die Landeshauptstadt Saarbrücken liegt direkt an der französischen Grenze: Man trinkt keinen Sekt, sondern Crémant - isst keine Fleischwurst, sondern Lyoner - geht nicht auf dem Bürgersteig, sondern auf dem Trottwa (vom frz: trottoir). Man wohnt in Frankreich, kauft in Deutschland und arbeitet in Luxemburg oder wohnt in Deutschland, kauft in Frankreich und tankt in Luxemburg oder wie auch immer. Schon lange vor der europäischen Union haben hier, in der geografischen Mitte Europas, Deutsche und Franzosen miteinander gelitten, gelebt und gefeiert. Wer in das Saarland reist, reist deshalb auch immer in das Herz Europas.
Während im Hochwald, dem Norden des Saarlandes, die grünen Hügel natürlichen Ursprungs sind, mischt sich im Süden des Saarlandes so manche Schlackehalde ins Landschaftsbild. Mittlerweile gut mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, fallen sie aus der Ferne nur noch durch die typische Kegelform auf. Wer einen dieser künstliche Berge erklimmt, begibt sich in eine seltsame vorzeitliche Welt: Den im Karbon entstandenen Gesteinsschichten, die von Menschenhand tief unter der Erde hervorgeholt und hier aufgetürmt wurden, sieht man ihr Alter nicht nur an, man kann sie sogar riechen. Grund sind Schwelbrände, die tief im Inneren mancher Halden vor sich hin glimmen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, die Bergwerksaufsicht kontrolliert die Brände kontinuierlich.
An vielen Stellen haben sich Biotope gebildet, Haldenweiher mit einer ungewöhnlichen Pflanzenvielfalt, die natürlich auch wieder neue Bewohner angelockt haben. Schmetterlinge, Insekten und Vögel haben hier ein neues Zuhause gefunden. Mehrere Grubenmuseen und Besucherbergwerke laden zum Besuch und zum Entdecken der - erst vor kurzem beendeten - Kohleepoche ein. Wo heute noch richtige Bergleute durch die alten Anlagen führen, bekommt der Besucher die Informationen - nicht ohne ein wenig Wehmut - hautnah aus erster Hand erzählt. So mancher Schwank aus der Zeit, als man noch eingefahren ist, sorgt bei den Zuhörern abwechselnd für Staunen oder Belustigung, wird aber wohl in einigen Jahren in Vergessenheit geraten.
Als Krönung des saarländischen Kulturerbes gilt es, das UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu entdecken. Die Völklinger Hütte war seinerzeit eines der größten Stahlwerke Europas mit bis zu 17.000 Mitarbeitern. Heute, so die Werbeaussage, einer der spannendsten Orte der Welt.
In der flächenmäßig drittgrößten Stadt des Saarlandes wohnen nur rund 15.000 Einwohner. Und die sind dann auch noch auf 14 Gemeindebezirke verteilt. Klar, dass Erholungssuchende hier richtig sind. Einige der besten Wanderwege des Saarlandes befinden sich auf städtischem Areal, Radfahrer durchfahren Wadern auf dem Saar-Bostalsee-Radweg oder der Drei-Seen-Runde. Wasserfreunde werden am Noswendeler See fündig. Etliche Sehenswürdigkeiten laden zum Besichtigen und Verweilen ein. Im kleinen Zentrum, dem erst 1978 die Stadtrechte verliehen wurden, wohnen nicht einmal 2.500 Einwohner. Als Versorgungs- und Verwaltungszentrum befinden sich hier jedoch die meisten Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischen Angebote der ganzen Gegend. Jeden Freitag ist Markttag auf dem Marktplatz, am letzten Mittwoch im Monat Krammarkt.
Wahrzeichen des Saarlandes ist die Saarschleife. Zwischen Merzig-Besseringen und dem 2 Kilometer entfernten Mettlach liegt ein Höhenrücken, den die Saar nicht einfach durchbrechen konnte. Anstatt den direkt Weg nach Norden zu nehmen, fließt sie nordwestlich Richtung Dreisbach, dem einzigen Ort direkt an der Saarschleife. In dessen Nähe kann man mit einer kleinen Fähre, der Welles, über die Saar setzen. Ganz putzig: Mit einer Glocke ruft man den Fährmann herbei.
Kurz vor Orscholz legt der Fluss eine Kehrtwende hin, fließt um einen Bergrücken herum, zurück Richtung Südost nach Mettlach. Bester Aussichtspunkt ist die Cloef: ein Aussichtspunkt in 180 Metern Höhe, der von Orscholz aus zu erreichen ist. Der zu Mettlach gehörende Ort Orscholz hat dabei das touristische Potential des Naturschauspiels zu nutzen gewusst: Man ist Luftkurort, verfügt über eine Rehaklinik und einen Kurpark. Am Parkplatz der Cloef befindet sich das Atrium, ein großes und architektonisch eindrucksvolles Veranstaltungszentrum. Tagesausflügler werden überdies mit einem Abenteuerspielplatz, einem Biergarten und dem 2016 eröffneten Baumwipfelpfad Saarschleife unterhalten. Allein dieser zieht im Jahr etwa eine viertel Million Besucher an. Und ja: Ein Besuch der Cloef gehört zum Pflichtprogramm des Saarland Aufenthaltes. Das beweisen letztendlich auch die vielen Promis, die sich vor dem saarländischen Wahrzeichen fotografieren lassen.
Auch der Bergrücken innerhalb der Saarschleife ist einen Besuch wert. Sehenswürdigkeiten dort sind die Kirche St. Gangolf mit den Resten einer Klosteranlage und die Burgruine Montclair.
Saarlands Freizeitberg Nummer 1 ist unumstritten der 584 Meter hohe Peterberg: Hauptattraktion ist die große Sommerrodelbahn, wo man in 2er Bobs die rund 1 Kilometer lange Abfahrt hinunter sausen kann. Mit bis zu 42 km/h geht es durch die Steilkurven, Bögen und Jumps. Ein Riesenspaß. Doch Vorsicht: Wer bremst und so einen Stau provoziert, erntet am Ausgang schon einmal Buuh-Rufe und böse Blicke.
Weiter im Unterhaltungsprogramm geht es mit dem Rutschenparadies, dem Bungee-Trampolin und dem gelungenen, neuen Themenspielplatz. Wer bei so viel Spaß und Action Hunger und Durst bekommen hat, findet in einem der Biergärten eine wohltuende Erfrischung.
Die Attraktionen des Freizeitzentrums sind von 1. April bis Ende Oktober geöffnet. Danach kam früher die Wintersaison mit Ski- und Liftbetrieb. Aufgrund der warmen, schneearmen Winter der letzten Jahre fällt dieser Spaß erst einmal aus. Wanderer und Radfahrer finden jedoch ganzjährig gute Bedingungen am Peterberg: Viele Pfade und 3 asphaltierte Wege führen nach oben auf das Hochplateau, wo es eine Sternwarte, die hübsche Peterbergkapelle und weitere Restaurantangebote zu entdecken gibt. Von dort oben führen Wege zum Beispiel bis zur Nahequelle oder zum Bostalsee.
Das Saarland liegt im Herzen Europas. Von hier aus ist man fast so schnell am Mittelmeer wie an der Nordseeküste, ist der Atlantik kaum weiter entfernt als die polnische Grenze. Zusammen mit den Nachbargebieten Rheinland-Pfalz, Luxemburg, dem belgischen Wallonien und dem französischen Lothringen bildet das Saarland die Region Saar-Lor-Lux, oder der Einfachheit halber Großregion.
Aufgrund dieser verkehrsgünstigen Lage ist das Saarland auch sehr einfach zu erreichen: mit dem Auto über die Autobahnen A1 und A6, mit dem TGV nach Paris, der in Saarbrücken halt macht, oder aber auch mit dem Flugzeug. Am Zentralsten landet man natürlich auf dem Flughafen Saarbrücken, doch auch die Flughäfen Frankfurt, Hahn oder Luxemburg sind in unmittelbarer Nähe.
Das Gebiet des heutigen Saarlandes unterlag lange Zeit den politischen Wirren zwischen Bayern, Preußen und Frankreich. Das Land als solches gibt es jedoch erst seit 1920: Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurden bayerische und preußische Gebiete entlang der Saar zum Saargebiet zusammengefasst und aufgrund eines Mandats des Völkerbundes 15 Jahre lang von den Franzosen verwaltet und kontrolliert. Zum Ende dieses Mandates stimmte die saarländische Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für eine Rückkehr ins Deutsche Reich.
Das Ende des 2. Weltkrieges brachte aber die erneute Abspaltung von Deutschland: Das Saarland wurde französisches Protektorat mit eigener Regierung, eigener Verfassung und sogar eigener Währung. Der saarländischen Landesregierung schwebte damals ein eigener unabhängiger Staat vor. Das Saarland wurde ein assoziiertes Mitglied des Europarates und war, wie die anderen europäischen Länder, Mitunterzeichner der Europäischen Menschenrechtskonvention. Mit dem wirtschaftlichen und politischen Aufschwung übte die Bundesrepublik Deutschland jedoch immer größeren Druck gegen die Souveränität des Saarlandes aus und verhinderte die Gründungsmitgliedschaft des Saarlandes bei der EGKS (Montanunion).
Angeheizt von prodeutschen Parteien und Zeitungen brach in der Bevölkerung ein heftiger Streit über die Zukunft des Saarlandes aus. Tumulte und gewalttätige Auseinandersetzungen führten daraufhin zu einem Verbot der prodeutschen Parteien und Zeitungen. Der Kampf ging trotzdem weiter. Augenzeugen berichten sogar von Bussen aus Kaiserslautern, die weitere prodeutsche Demonstranten ins Land brachten. Den Plänen der saarländischen Landesregierung, das Saarland zum europäischen Territorium auszubauen, wurde langsam der Boden entzogen. Während im Saarland die Planungen für die Ansiedlung vieler europäischer Institutionen, die sich heute in Luxemburg, Straßburg oder Brüssel befinden, voll im Gange waren, unterzeichneten 1954 die sich aussöhnenden Staaten Frankreich, als Mitglied der Westunion, und die Bundesrepublik Deutschland die Pariser Verträge, die der Bundesrepublik ihre Souveränität zurückgaben. Dort wurde neben vielem anderen (Beitritt zur NATO und EU) auch bestimmt, dass die Saarländer über das Saarstatut, das den Plänen ihrer Landesregierung entsprach, abstimmen sollten.
Die Frage auf den Wahlzetteln lautete: "Billigen Sie das mit Zustimmung der Regierung des Saarlandes zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik am 23. Oktober 1954 vereinbarte Europäische Statut für das Saarland?" 32,29% der Bevölkerung stimmten mit "Ja" - waren also für ein eigenständiges Saarland. Zu wenig: Die Ablehnung wurde als Wunsch der Saarländer gesehen, wieder deutsches Territorium zu werden. Am 1. Januar 1957 trat das Saarland der Bundesrepublik Deutschland bei. Damit wurden alle Bestrebungen der Saarländer, ein eigenes Land zu werden, aufgegeben. Trifft man heute auf die SUB, die saarländische Unabhängigkeitsbewegung, kann man das getrost als Marketing-Gag verstehen.
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