Der Stiefel
Der Sage nach, soll früher der böse Riese Kreuzmann auf dem Stiefel gewütet haben. Seine Lieblingsbeschäftigung: Bäume ausreißen, Felsen den steilen Berg hinunter werfen und natürlich Menschen fressen. Wer am Waldparkplatz in Sengscheid, südlich von Sankt Ingbert, am Fuße des Stiefels parkt und den Aufstieg über den schmalen, steilen Pfad in Angriff nimmt, findet das alles so vor: Ein paar herumgewürfelte Felsen, ausgerissene Bäume und oben auf dem Gipfel der imposante Felsen, der dem Schloss und dem Berg den Namen gab.
Der Stiefelfelsen ist dabei so markant und bekannt, dass er schon Briefmarken zierte und 2013 zu einem der schönsten Naturwunder Deutschlands gewählt wurde. An einen Stiefel erinnernd, liegt der klobige Felsen auf einem dünneren Sockel. Nur wenige Meter daneben ein fünfeckiger und ganz deutlich bearbeiteter Opferstein aus vorgeschichtlicher Zeit: der Teufelstisch. Er ist wohl jener Stein, auf dem Kreuzmann seine Opfer verspeist hat. Neben diesen wuchtigen und markanten Landmarken steht mit respektvollem Abstand noch eine Tafel, die an die Kriegsopfer der Weltkriege erinnert.
Weiter den Bergrücken hinauf geht nur ein Weg über Stufen und Felsenpfade, an der Stiefelhütte (Heinrich-Kohl-Hütte) vorbei. Wer hier seine Rast plant, sollte vorher anrufen, um die genauen Öffnungszeiten zu erfahren. Nach einem halben Kilometer durch die wunderschönen Laubwälder vielleicht, unscheinbar im Wald versteckt und nur noch mit einem Hinweisschild erkennbar, das Stiefeler Schloss, das Kaiser Barbarossa niedergebrannt haben soll.