Industriekultur: auf den Spuren von Kohle und Eisen
Während im Hochwald, dem Norden des Saarlandes, die grünen Hügel natürlichen Ursprungs sind, mischt sich im Süden des Saarlandes so manche Schlackehalde ins Landschaftsbild. Mittlerweile gut mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, fallen sie aus der Ferne nur noch durch die typische Kegelform auf. Wer einen dieser künstliche Berge erklimmt, begibt sich in eine seltsame vorzeitliche Welt: Den im Karbon entstandenen Gesteinsschichten, die von Menschenhand tief unter der Erde hervorgeholt und hier aufgetürmt wurden, sieht man ihr Alter nicht nur an, man kann sie sogar riechen. Grund sind Schwelbrände, die tief im Inneren mancher Halden vor sich hin glimmen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, die Bergwerksaufsicht kontrolliert die Brände kontinuierlich.
An vielen Stellen haben sich Biotope gebildet, Haldenweiher mit einer ungewöhnlichen Pflanzenvielfalt, die natürlich auch wieder neue Bewohner angelockt haben. Schmetterlinge, Insekten und Vögel haben hier ein neues Zuhause gefunden. Mehrere Grubenmuseen und Besucherbergwerke laden zum Besuch und zum Entdecken der - erst vor kurzem beendeten - Kohleepoche ein. Wo heute noch richtige Bergleute durch die alten Anlagen führen, bekommt der Besucher die Informationen - nicht ohne ein wenig Wehmut - hautnah aus erster Hand erzählt. So mancher Schwank aus der Zeit, als man noch eingefahren ist, sorgt bei den Zuhörern abwechselnd für Staunen oder Belustigung, wird aber wohl in einigen Jahren in Vergessenheit geraten.
Als Krönung des saarländischen Kulturerbes gilt es, das UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu entdecken. Die Völklinger Hütte war seinerzeit eines der größten Stahlwerke Europas mit bis zu 17.000 Mitarbeitern. Heute, so die Werbeaussage, einer der spannendsten Orte der Welt.