Unglaublich gut essen!
Die saarländische Küche ist stark durch den französischen Einfluss geprägt: Schon an den Imbissständen findet man vielerorts neben der Rostwurst die Merguez, eine scharf gewürzte Lammbratwurst, die die Franzosen aus Nordafrika mitgebracht haben. Dazu gibt es eine feurige, rote Chilipaste, genannt Harissa.
Auch in den Restaurants, die sich aus allen Küchen der Welt bedient, ist der französische Einfluss unübersehbar. Dies betrifft vor allem die Art der Zubereitung. Baguette, Paté und Schnecken sind nur äußere Erscheinungsformen, die man nicht nur in der gehobenen Gastronomie findet. Die ist hier übrigens gut vertreten: Auf der weltweiten Sternekochsafari ist der längere Aufenthalt im Saarland ein Muss: Obwohl das Saarland von den deutschen Flächenländern die zweithöchste Bevölkerungsdichte besitzt, wurden umgerechnet auf die Bevölkerung, die meisten Michelinsterne verteilt. Und wer nur ein paar Kilometer über die Landesgrenze hinausschaut, der findet nochmal mehr als ein Dutzend Sternerestaurants in direkter Nachbarschaft in Frankreich und Luxemburg.
Natürlich gibt es auch eine saarländische Küche: Dibbelabbes hört sich nicht gerade appetitlich an, ist aber richtig zubereitet ein extrem leckeres Pfannkuchengericht aus einem gusseisernen Topf. Je nach Geschmack lässt es sich mit Vielerlei kombinieren: Apfelmus, Salat, Räucherlachs, Matjes... Auf der Suche nach regionalen Spezialitäten ist Dibbelabbes obligatorisch. "Gefillde" - mit Leber- oder Blutwurst gefüllte Kartoffelklöße - sind da schon spezieller und fallen mehr in die "man liebt sie oder hasst sie"-Kategorie.
Beliebtestes kulinarisches Event der Saarländer selbst ist das - sonst im Bundesgebiet eher unbekannte - Schwenken, eine Sonderform des Grillens. Hierbei werden vor allem marinierte Schweinesteaks, aber auch anderes Grillgut auf einem Metallrost über einem Holzkohlefeuer hin und her geschwenkt. Ein Spaß, zu dem man sich gerne einladen lassen sollte, wenn sich beim Saarland Besuch eine solche Gelegenheit ergibt.