Barocke Sehenswürdigkeiten, Schlemmen in unglaublich guten Restaurants, ein breites Kulturangebot, Abfeiern in den Kneipen und Clubs, das blaue Pferdchen und die Gipsarbeiten von Archipenko im Museum, strahlende Kinderaugen im Zoo, Shopping in der Bahnhofstraße und der Europa-Galerie, ein Ausflug in die Nachbarschaft, die hier bis nach Paris reicht. Aber umgekehrt auch in Saarbrückens Innenstadt nicht zu übersehen ist: Der Charme der nur wenigen Meter entfernten französischen Nachbarschaft reicht bis zum Sankt Johanner Markt und die französische Sprache ist an vielen Ecken zu hören. Das betrifft nicht nur vorbei schlendernde Passanten, sondern setzt sich bis weit in die Gastronomie und die Gewohnheiten der Bevölkerung fort.
Auch die 235 Kilometer lange Saar hat ihren Ursprung in Frankreich. Aus den Vogesen kommend, hat sie sich in den letzten Jahren immer mehr zum Kultur- und Freizeittreff entwickelt. Angefangen am Yachthafen im Südosten Saarbrückens, schließt sich unmittelbar das Gebiet des Stadens an. Dort finden sich beiderseits der Saar Wiesen- und Grillflächen, Spielplätze, Spazier-, Lauf- und Radwege. Im Sommer sind die Biergärten immer belegt. Im Bereich der Innenstadt wurde in den letzten Jahren mit großen Investitionen die Stadtmitte am Fluss aus der Wiege gehoben. Hier finden sich aneinander gereiht Eiscafes, Bars und Restaurants. Von den Menschen dankbar angenommen, entwickelt sich dieses Gebiet zum neuen In-Treffpunkt zwischen Shopping, Schule und Arbeit. Zum Westen hin verlässt die Saar das Stadtgebiet Saarbrückens dann wieder entlang der Anlagen des Bürgerparks.
So ist Saarbrücken heute eine Landeshauptstadt, Grenzstadt, Studentenstadt, Kulturstadt, Einkaufsstadt, Gourmetstadt, bunte Stadt. Breit gefächert sind die Angebote, Möglichkeiten und Freizeitbeschäftigungen, die sich dem Besucher der Großstadt im Saarland eröffnen.
Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau und dessen Sohn Ludwig bauten Saarbrücken im 18. Jahrhundert zu einer blühenden Barockstadt aus. Ihr Hausarchitekt: der aus Sachsen stammende Friedrich Joachim Stengel. Dieser hatte nach seinem Studium in Berlin und nachfolgenden Studienreisen nach Italien weitere Erfahrungen in Fulda und Gotha sammeln können. Grafen Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken holte ihn an die Saar und ermöglichte ihm weitere Studienreisen nach Frankreich. Nachdem er Paris und Versailles besichtigt und in Kontakt mit den modernen Architekten Frankreichs gekommen war, fing er an, das Saarbrücker Stadtschloss samt seiner Nachbarschaft nach französischem Vorbild umzubauen. Hauptgebäude, umliegende Häuser und Schlossgarten wurden neu geplant und gebaut. Kurz darauf begann er sein Hauptwerk in Saarbrücken: Die Ludwigskirche zählt heute zu den bedeutendsten Barockkirchen Deutschlands.
An so ziemlich allen wichtigen Bauwerken legte er Hand an: Bei der Renovierung der gotischen Stiftskirche verpasst er ihr eine barocke Turmhaube, er entwirft den Marktbrunnen, viele Wohn- und Verwaltungshäuser und sogar die katholische Basilika Sankt Johann. Bei all diesem Wirken, baut er nicht nur Einzeldenkmale, sondern ist auch stadtplanerisch tätig: Die beiden Nachbarstädte Sankt Johann und Saarbrücken auf beiden Seiten der Saar verbindet er mit dem "Stengelschen Dreieck". Die wichtigsten Bauwerke - Ludwigskirche, Schloss, Marktbrunnen - ordnete er in einem großen Dreieck an, das sich über beide Städte, über die Saar hinweg, erstreckte. Es dauerte bis zum Jahr 1909, dass diese architektonische Verbindung auch politisch vollzogen wurde und sich die selbständigen Städte zu Saarbrücken zusammenschlossen.
Das barocke Dreieck Stengels ist bis heute erhalten und fasst auf einem Stadtrundgang die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt Saarbrücken zusammen.
Die Ludwigskirche ist das Wahrzeichen Saarbrückens und zusammen mit der Dresdner Frauenkirche und dem Hamburger Michel eine der drei bedeutendsten evangelischen barocken Kirchen in Deutschland. Sie befindet sich als zentraler Teil in der Mitte des, von Baumeister Stengel konzipierten, barocken Gesamtkunstwerkes Ludwigsplatz, umgeben von weiteren barocken Gebäuden. Auch die Ludwigskirche wurde im 2. Weltkrieg - bis auf einige Außenmauern - zerstört, der Wiederaufbau wurde jedoch schon kurz nach dem Krieg wieder in Angriff genommen und im Sommer 1947 bereits Richtfest gefeiert. Anstatt sich an Baumeister Stengels Originalpläne zu halten, begann Architekt Rudolf Krüger den Innenraum zu modernisieren.
Nach dem Einbau einer modernen Decke und dem Bekanntwerden seiner Entwürfe für drei Stahlemporen formierte sich Widerstand auf breiter Front: Nach Einstellen der Bauarbeiten und der folgenden 10-jährigen Diskussion wurde Krügers Decke demontiert und mit der Herstellung des Innenraums nach Stengels Vorgaben begonnen. Daher kann der Besucher heute den Innenraum der Ludwigskirche nach dem historischen Vorbild Stengels mit den prägenden Karyatiden-Hermen, den Emporen und dem Fürstenstuhl besichtigen.
Saarbrücken hat seine Stadtmitte in den letzten Jahren erheblich aufgewertet. Die Haupteinkaufsstraße, die Bahnhofstraße, war lange Zeit die einzige vorzeigbare Verbindung zwischen Sankt Johanner Markt und Saarbrückens Hauptbahnhof. Das Projekt Stadtmitte am Fluss ergänzt die Einkaufsmöglichkeiten der Bahnhofstraße mit einem gastronomischen Angebot direkt am Saarufer. Wo sich früher der Lieferverkehr staute, ist eine Fußgängerzone mit Ruhebänken, Gastronomie und Biergärten entstanden, die sowohl von den Schiffen als auch von der Häuserzeile aus bewirtschaftet wird. Ebenso wurde die darüber verlaufende Berliner Promenade renoviert und mit weiteren gastronomischen Angeboten wie Eiscafés, Restaurants und Bars ausgestattet. Zwischen den beiden Etagen kann man in Höhe der Wilhelm-Heinrich-Brücke über eine großzügige Freitreppe wechseln. Die Geschäfte der Bahnhofstraße, die oft mit dem Hinterausgang zum Fluss liegen, haben die früher versteckten Hinterausgänge aufgeschlossen und geschönt, so dass man jetzt von beiden Seiten aus die Geschäfte betreten und verlassen kann. Das Nachtleben am Fluss mit der Berliner Promenade ergänzt nun die Angebote am St. Johanner Markt und Nauwieser Viertel.
Die so aufgewertete rechte Saarseite bildet jedoch nur einen Teil des Projektes. Pläne, die Stadtautobahn auf der linken Saarseite zu übertunneln und den Verkehr in den Untergrund zu verbannen, sind aus Finanzierungsgründen auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
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